Wir sind nicht ohnmächtig!
Viele Menschen erleben Zeiten, in denen sie sich hilflos, machtlos oder ausgeliefert fühlen – der Welt, den Umständen, oder sogar sich selbst. Doch Gottes Wort zeigt uns ein ganz anderes Bild: Wir sind nicht ohnmächtig! Im Gegenteil: Gott hat uns von Anfang an mit Würde, Verantwortung und geistlicher Vollmacht ausgestattet.
Bereits in 1. Mose 1:27-28 sehen wir, dass der Mensch im Ebenbild Gottes geschaffen wurde – mit dem Auftrag, über die Erde zu herrschen. Wir sind nicht Zufallsprodukte, sondern Beauftragte Gottes. Diese Vollmacht wurde nicht durch den Sündenfall ausgelöscht (1. Mose 3:15), sondern durch Christus erneuert und bestätigt. In Johannes 1:12 wird deutlich, dass alle, die Jesus annehmen, Vollmacht erhalten, Kinder Gottes zu sein. Und Kinder Gottes sind keine Ohnmächtigen – Römer 8:15-17 spricht von Erben Gottes und Miterben Christi!
Gott handelt durch Menschen, die auf ihn hören – wie Samuel in 1. Samuel 3:13-18, der bereit war, Gottes Stimme zu empfangen und weiterzugeben, auch wenn sie unbequem war. In 5. Mose 31:7-8 ruft Mose seinem Nachfolger Josua zu: „Sei mutig und stark!“ – denn Gott selbst geht mit.
Die Bibel erinnert uns immer wieder daran, dass geistliche Kraft nicht durch äußere Macht, sondern durch Glauben, Gehorsam und Nähe zu Gott wirkt. Johannes 14:12-13 sagt sogar, dass Gläubige größere Werke tun werden als Jesus selbst – durch den Glauben und im Gebet. In Lukas 1:37 wird Maria gesagt: „Denn bei Gott ist kein Ding unmöglich.“ – das gilt auch für uns!
Doch es braucht auch geistliches Unterscheidungsvermögen und klare Prioritäten: Matthäus 6:33 ruft uns auf, zuerst Gottes Reich zu suchen – dann wird alles andere folgen. 2. Mose 7:16 zeigt, wie Gott sogar dem mächtigen Pharao durch Mose gegenübertritt. Und 2. Mose 32:1-3 erinnert uns daran, dass der Mensch auch Verantwortung trägt, wenn er sich falschen Götzen zuwendet – ein Zeichen dafür, dass wir nicht neutral oder ohnmächtig sind, sondern immer mitgestalten.
Auch im Neuen Testament bleibt dieser Ruf zur geistlichen Autorität klar: 2. Korinther 13:10 spricht davon, dass Autorität zum Auferbauen, nicht zum Zerstören gegeben ist. Und Lukas 9:64 (vermutlich ist Lukas 9:62 gemeint?) erinnert daran, dass Nachfolge klare Ausrichtung braucht – kein Zurückschauen, sondern konsequentes Vorangehen.
Sirach 17:1-7 (aus der Weisheitsliteratur) fasst vieles zusammen: Gott hat dem Menschen Einsicht, Sprache, Augen, Herz und Gesetz gegeben – als Ausdruck der Würde und Verantwortung, die uns anvertraut ist.
Und wenn wir uns fragen, ob unser Einsatz, unser Glaube, unser Leben etwas verändern kann, dann dürfen wir uns an Prediger 1:9 erinnern: „Es gibt nichts Neues unter der Sonne“ – ja, aber gerade deshalb zeigt sich Gottes Wirken durch treue Menschen immer wieder auf neue Weise. Das, was war, ist nicht bedeutungslos – sondern Teil eines größeren, geistlichen Zusammenhangs.
